Stichworte: Ablauf, Schmerzen, Kosten, Dauer, Sofortbelastung, Vorhandene Prothese
So gewinnen Sie an Selbstsicherheit und Esskomfort
Bei einem Voruntersuchungstermin werden die Patientenwünsche besprochen. Der Patient wird über die Behandlungsmöglichkeiten und Investitionskosten aufgeklärt. Es werden im Anschluss Abdrücke des zu versorgenden Kiefers für Vermessungen angefertigt.
Zum nächsten Termin wird ein Röntgenbild aufgenommen, um festzustellen wie viel Knochen und welche Knochenstrukturen vorhanden sind. Die Anzahl und die Platzierung der notwendigen Mini-Implantate wird festgelegt.
In einem Behandlungstermin mit einer lokalen Betäubung (wie bei einer Füllung) werden die Mini-Implantate dank einer äußerst präzisen Technik mit einem minimalen Eingriff (minimal
invasiv) in den Knochen eingebracht. Somit kann in fast allen Fällen auf einen Schnitt und die Aufklappung des Zahnfleisches verzichtet werden. Diese schonende Vorgehensweise (häufig fließt
kein Tropfen Blut) verbunden mit einer nur ganz kleinen Wunde erspart die sonst übliche monatelange Einheilphase.
Anschließend wird die vorhandene Prothese umgearbeitet bzw. die neue Prothese eingesetzt. Diese darf sofort belastet werden.
Minimal invasiv bedeutet: „Geringes Eindringen in den Körper“ und damit bezeichnet man jede Operationstechnik, die geringe Verletzungen der Haut und des Weichgewebes verursacht.
Dies ist von der Anzahl und den Kiefergegebenheiten abhängig. In der Regel werden 4-6 Mini-Implantate (pro Kiefer) bei Vollprothesenträgern gesetzt – dies dauert ca. 2 Stunden inklusive aller Vorarbeiten. Das Umarbeiten der Prothese kann etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Sollten mehr Mini-Implantate notwendig sein um eine Stabilisierung der Prothese zu gewährleisten, kommen pro Mini-Implantat ca. 10 Minuten hinzu. Bei Teilprothesen-Verankerungen verringert sich die Dauer dementsprechend.
Grundsätzlich sind zwei Termine notwendig.
Zuerst muss die Zahnärztin Sie persönlich kennenlernen.
Dabei geht es um Ihre Anamnese, also Ihr Gesundheitszustand in Allgemeinem und Einschätzung der Kieferknochengegebenheiten. Wann wurden gegebenfalls letztens eigene Zähne entfernt? Oder sind noch eigene Zähne da und sind diese Belastungfähig? Ist vorhandener Zahnersatz aufnahmefähig für Mini-Implantate?
Und im nächsten Termin findet röntgenologische Untersuchung mit der Klärung der Positionierung der Mini-Implatate.
Viele Patienten benötigen nach der Implantation nicht einmal schmerzlindernde Medikamente. Sollte trotzdem ein Wundschmerz auftreten, so ist dieser ggf. mit Schmerzmittel zu behandeln.
Ja. Ein absolut festes Verwachsen des Implantats mit dem Kieferknochen dauert allerdings 3 bis 6 Monate. Es wird deshalb empfohlen die Belastung langsam zu
steigern.
Im Oberkiefer ist der Knochen "weicher" als im Unterkiefer, daher wird die Prothese im Bereich der Mini-Implantate, bis zum festen Verwachsen, ausgespart und für sechs Monate weich unterfüttert. Die Prothese sitzt auch gleich sofort spürbar fester.
Gerade die älteren Patienten stellen sich diese Frage oft? Nun, das muss jeder für sich selbst beantworten. Wir kennen in unserem Patientenstamm, keinen einzigen, der es bereut hat, Mini-Implantate setzen zu lassen.
Auch die 90-jährigen sind sehr zufrieden.
Es gibt keine Altersgrenze nach oben. Der älteste Patient in unserer Praxis ist 96 Jahre alt. Ein Einsetzen der Mini-Implantate ist also bis ins hohe Alter möglich – selbst bei
pflegebedürftigen Personen. Aufgrund der einfachen Handhabung auch dann empfehlenswert.
Dies ist von der Anzahl der Mini-Implantate abhängig.
Als Anhaltspunkt kann man mit Kosten von ca. 750 Euro pro Mini-Implantat rechnen. Dies liegt immerhin noch ca. 50 – 70% unter den Kosten einer regulären Implantatversorgung, die immer eine Anfertigung eines neuen Zahnersatzes mit sich bringt.
Ein individuelles Angebot erhalten Sie selbstverständlich nach der Eingangsuntersuchung.
Die Privaten-Kranken-Versicherungen (PKV) erstatten die Kosten entsprechend dem vereinbarten Tarif.
Das gilt auch für Zusatz-Versicherung-Tarif.
Die Gesetzlichen-Kranken-Versicherungen (GKV) übernehmen für die Implantate leider keine Kosten. Lediglich bei der eventuellen Neuanfertigung einer Prothese, erhalten Sie anteilmäßig, eine
Bezuschussung zu einer Regelversorgung.
Wird ein Implantat durch gute Pflege und Mundhygiene entzündungsfrei gehalten und nicht überbelastet, ist die Lebensdauer des Implantates nicht eingeschränkt.
Natürlich spielt auch die Beschaffenheit und Gesundheit des Kieferknochens hier eine Rolle. Eine regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt wird daher empfohlen.
Mini-Implantate bestehen aus Titan. Schon vor 60 Jahren hat man festgestellt, dass sich Titan biologisch neutral verhält und keine allergischen oder Fremdkörperreaktionen auslöst. Jahrzehntelange positive Erfahrungen mit Titan, etwa beim Einsatz von Hüft- und Kniegelenken, sprechen für sich.
Die Reaktion des Körpers ist so natürlich, dass sich der wurzelförmige Teil des Implantats fest mit dem Kiefer verbindet und als Teil des Körpers angenommen wird.
Die Mini-Implantate sind einteilig und haben einen geringen Durchmesser von 1,8 bis 2,4 mm. Sie finden die Anwendung bei der Prothesenstabilisierung und bei der schmalen Zahnlücke. Sie sind auch bei wenig Knochenangebot möglich und oft sofort belastbar.
Die herkömmlichen Implantate (manchmal irrtümlicherweise Inplantate genannt) dagegen bestehen meistens aus zwei Teilen und
liegen bei 3,0 bis 5,5 mm Durchmesser. Das notwendige Knochenangebot ist viel größer und der chirurgische Eingriff entsprechend aufwendiger. Nachdem das eine Teil mit dem Knochen
fest verwachsen ist, wird es einige Monate später freigelegt. Dann wird in das erste Teil ein Aufbau eingeschraubt, auf dem eine Krone, Brücke, festsitzender oder neuer herausnehmbarer Zahnersatz
befestigt wird.
Ist die vorhandene Prothese von guter Qualität und Stärke, um die Fassungen der Mini-Implantate aufzunehmen, kann diese umgearbeitet werden, damit sie mit den Mini-Implantaten verwendet werden kann.
Ist eine neue Prothese ohnehin notwendig, kann die alte Prothese als provisorische Reserve-Prothese umgearbeitet
werden.
Das ist immer individuell von den Kiefergegebenheiten und der Prothesenbelastung, dem Biß und dem Gegenbiß abhängig. Bei Vollprothesenträgern sind 4-6 Mini-Implantate notwendig. Grundsätzlich gilt: für Unterkiefer braucht man minimum 4 Mini-Implantate, für Oberkiefer sind minimum 6 Mini-Implantate notwendig.
Ist im Oberkiefer genug Knochenangebot vorhanden, so dass die Mini-Implantate optimal verteilt werden können, dann ist eine Zahnersatz-Versorgung mit einer gaumenfreien Prothese auch möglich.
Zum Einsetzen des Zahnersatzes führen Sie die Prothese mit beiden Händen in den Mundraum. Sie müssen nun darauf achten, dass die Fassungen in der Prothese mit den Gummiringen direkt über den Kugelköpfen sind. Dann drücken Sie die Prothese vorsichtig und gleichmäßig auf beiden Seiten herunter. Sie werden merken, dass sich die Gummiringe leicht über die Implantatköpfe schieben und spüren, dass die Prothese „einrastet“.
Um die Prothese zu entfernen, setzen Sie Ihre Daumen einfach unter den Prothesenrand und drücken beide Seiten gleichmäßig nach oben. Mit der Zunge können Sie diesen Vorgang unterstützen.
Mit speziellen Zahnbürsten ist die Pflege ganz einfach. Sie reinigen damit die Implantatkugelköpfe als ob es sich um Ihre eigenen Zähne handelt. So beugen Sie Entzündungen am
Zahnfleisch vor, erhalten die Funktionstüchtigkeit und erhöhen somit die Langlebigkeit der Mini-Implantate.
Die Prothese wird zur Reinigung immer aus dem Mund entnommen und wie bisher mit einer speziellen Prothesen-Zahnbürste oder einer "normalen" Zahnbürste und einer Zahnpasta
gesäubert. Es ist darauf zu achten, dass die Mini-Implantat-Fassungen frei von Verunreinigung sind.
Weil die Prothese nun fest verankert ist, kann diese nicht verrutschen oder sich lösen und ist somit gefahrlos auch nachts zu tragen.
Mini-Implantate können bei bestimmten Krankheiten z.B. Knochenmarkserkrankungen, bestrahltem Kieferknochen, nicht gesetzt werden. Auch bei extrem geringem Knochenangebot (weniger als 10 mm Höhe und 3-4mm Breite) ist es nicht möglich.
In anderen Fällen ist es durchaus möglich mit Mini-Implantaten Erfolge zu erzielen, wo man es gar nicht vermutet (z.B. Osteoporose). Daher sollte es in jedem Fall individuell vorab in einem Beratungsgespäch mit dem Zahnarzt/Zahnärztin geklärt werden.
In manchen Fällen, wenn Gegenkiefer mit konventionellen Implantaten und festem Zahnersatz versorgt sind, sind die Mini-Implantate konraindiziert.
Weil die Mini-Implantate sehr klein sind, ist die Indikation für Einzelkronen oder Brücken nur bis auf wenige Ausnahmefälle möglich.
Rufen Sie an und vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin!